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  • Stadtbad Dornbirn

    Der Gebäudebestand aus den 60-er Jahren befindet sich in einer parkähnlichen Gartenanlage und bildet ein markantes Zeichen in der städtischen Umgebung. Das bestehende Hallenbad ist ein hoher Identifikationsträger der Dornbirner und ist geprägt von einer starken emotionalen Verbindung der regionalen Bevölkerung. Die Erweiterung des Hallenbades orientiert sich an der Struktur des Bestandes mit villenartiger Bebauung und parkähnlichen Gartenanlagen. Der Charakter eines städtischen Schwimmbades wird beibehalten. Die Fläche und das Angebot des bestehenden Hallenbades werden Richtung Süden und Norden verdoppelt. Störende Einbauten werden entfernt, Struktur und Ausdruck des Gebäudes bleiben erhalten. Die bestehende Schwimmhalle mit Mehrzweck- und Nichtschwimmerbecken wird um einen neuen Hallenteil mit Sportbecken und Eltern-Kind-Bereich erweitert. Die charakteristische ansteigende Dachform des Bestandes wird beibehalten. Der neue Hallenteil wird als flacher Baukörper neben die bestehende Schwimmhalle gestellt. Eine Galeriezone als Ruhebereich und Zuschauertribüne dient als verbindendes Element zwischen Alt und Neu. Beide Hallenbereiche werden in einer transparenten Großform zusammengefasst und durch die Galeriezone räumlich gegliedert. Die konstruktiven Elemente der Schwimmhalle sind weiß gestrichen, eingefügte Raumkörper und Möblierungen als leichte Rauminterventionen in schwarz gehalten. Ein einheitlicher fugenloser Bodenbelag aus geschliffenem Asphalt fasst alle Bereiche des Bades zusammen.
    Das Schwimmen unter einem schützenden Dach, das Schwimmen im Park, das Schwimmen in der Stadt wird räumlich sowie durch gezielten Materialeinsatz thematisiert. Transparenz als architektonisches Thema der Schwimmhalle wird konsequent umgesetzt. Ein völlig geschlossener schwarzer Raumkörper überragt die neue Schwimmhalle und beinhaltet von außen unsichtbar ein geometrisches Gangsystem zur Vertikalerschließung sowie ein organisch gestaltetes Röhrensystem für die Rutsche. Multimediale Effekte unterstützen die jeweiligen Bereiche optisch und akustisch. Die bestehende Servicezone mit Umkleiden und Sanitäreinrichtungen wird generalsaniert und um einen Restaurantbereich mit Gastgarten erweitert.
    Parallel zur Servicezone wird eine neue Saunazone organisiert. Der nach außen völlig geschlossene Gebäudeteil bewahrt die Intimität Ihrer Benutzer. Die linear geordnete zellenartige Raumstruktur wird durch fünf farbige Lichthöfe rhythmisiert und belichtet.
    Die Gestaltung der Verbindungsbereiche vermittelt Ruhe und Wohlbefinden. Das unbehandelte Holz schafft bewusst direkte Verbindungen zur unbedeckten Haut des Menschen. Beim Betreten jeder einzelnen Raumzelle eröffnet sich eine eigene Welt mit unterschiedlichen Temperaturen, Farben und Düften. Schwarzer Stein für die Nassräume und Farben für die Lichthöfe sorgen für individuelle raumspezifische Stimmungen und spezielle räumliche Situationen. Die gesamte Außenhaut des Bades besteht aus Kupfer. Die Differenziertheit ihrer Oberflächenstruktur lässt die dahinter liegenden Nutzungen erahnen. Kupfer als edles Fassadenkleid und Hülle für das wertvollste Element in allen seinen Formen: Wasser, Eis und Dampf.

    Team: Stefan Abbrederis [PL], Andreas Cukrowicz, Anton Nachbaur-Sturm, Michael Cukrowicz, Michael Stöckler, Markus Cukrowicz, Siegfried Wäger
    Auftraggeber: Stadt Dornbirn
    Fotos: Hanspeter Schiess für cukrowicz nachbaur architekten

    Wettbewerb 2001 1.Preis, Realisierung 2005