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  • Institut für Physik Campus Garching TU München

    Der Entwurf für das neue Laborgebäude orientiert sich am Masterplan und am orthogonalen System des Bestandsbaus samt Innenhöfen. Der Baukörper übernimmt die Gebäudestrukturen des südseitigen Bestandes. Zusammen mit dem zukünftig geplanten zweiten Bauabschnitt in versetzter Stellung bilden die Baukörper einen zentralen Quartiersplatz mit neuer aussagekräftiger Adresse. Die Platzsituation öffnet sich mit Blickbeziehung zur Mensa im Westen und bindet sämtliche Bestands- und Neubauten ins neue Struktursystem als organische Verbindung zu einem Cluster ein. Im Zusammenspiel aller Bauten und Freiräume entsteht eine moderne, dynamische und flexible Wissenslandschaft mit eigener Identität. Die Organisation der Grundrisse im Erd- und in den beiden Obergeschoßen erfolgt ringförmig. Die Labors entwickeln sich entlang der Außenfassaden mit Blickbeziehung in den Campus. Pro Fassadenseite werden jeweils vier Labore in einer Spange zusammengefasst. In den Gebäudeecken finden sich in Form räumlicher Aufweitungen Seminar- und Aufenthaltsbereiche als zentrale Treffpunkte und Kommunikationszonen für unkomplizierten Kontakt. Die Eckpunkte des inneren Ringes sind an strategisch wichtigen Stellen durch feste Kerne mit Erschließungs- und Installationszonen definiert, dazwischen befinden sich semitransparente Bürozonen in unterschiedlichen Größen mit jeweiliger Orientierung zu einem individuell gestalteten Innenhof und kurzen Wegen zu den Laboren. Die Ausbildung der offenen Fensterbänder in Kombination mit geschlossenen Bändern vermittelt zwischen den Ausdrucksformen und Gebäudesprachen der umgebenden Bestandsbauten und verleiht dem ruhigen Erscheinungsbild eine spannungsvolle Dynamik mit technischem Gepräge. Die äußere Hülle besteht aus vorgehängten verzinkten Metalltafeln und Lamellen, die den technischen Charakter des Gebäudeinhaltes nach außen transportieren. Schmale Aussparungen ermöglichen die ungehinderte Durchsicht bei sitzender Tätigkeit im Bereich der Labors sowie im Bereich der Seminarräume und Aufenthaltszonen. Die perforierten Bereiche darüber bieten einen permanenten Sonnenschutz bei gleichzeitiger Durchblicksmöglichkeit und verhindern die sommerliche Überhitzung. Im Gebäudeinneren harmonieren warmtoniger Sichtbeton und Holzwandverkleidungen in Birke mit dezent eingefärbtem mineralischem Bodenbelag. Semitransparente Büros erlauben Durchblicke in alle Richtungen, vermitteln eine großzügige und angenehme Atmosphäre und ermöglichen Kommunikation und Gemeinschaft. Konzeption, Gestaltung und Materialisierung sind auf Flexibilität, Robustheit und Dauerhaftigkeit ausgelegt.

    Team Entwurf: Andreas Cukrowicz, Anton Nachbaur-Sturm, Martin Ladinger, Tobias Beyrer
    in Arbeitsgemeinschaft mit Vogt Landschaft GmbH Berlin, BM.C Baumanagement GmbH München, transsolar Stuttgart, eretec Laborplanung GmbH & Co.KG Gummersbach.
    Team Projekt: Philipp Schertler [PL], Roland Gmeinder, Lukas Vögel, Stefan Abbrederis, Gregor Löber, Johanna Brunner-Skofic, Andreas Cukrowicz, Anton Nachbaur-Sturm.
    Auftraggeber: Freistaat Bayern, Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst vertreten durch das Staatliche Bauamt München 2.
    Wettbewerb 2016 1.Preis, Realisierung 2020-2025