Kinderhaus Sibratsgfäll
Die bestehende Situation ist geprägt durch die Siedlungstypologie einer heterogenen und gewachsenen Streusiedlung mit Weilerbildungen als charakteristische Bebauungsstruktur des Ortes. Der zu bebauende Weiler befindet sich in zentraler Lage, seine maßvolle Verdichtung und die sternförmige Stellung der Gebäude zueinander entwickeln im Siedlungsgefüge eine besondere räumliche Situation. Die Konzeption folgt der Haltung: „EINFACH WEITERBAUEN“, die bestehende Turnhalle bleibt erhalten. Das neue Kinderhaus wird als solitärer Baukörper in nahezu identer Position und Kubatur neu errichtet. Die quadratische Gebäudestruktur reagiert auf die ansteigende Topografie mit einem Split-Level-System. Dieses generiert neben der Möglichkeit der Anbindung unterschiedlicher Höhenniveaus minimale Erschließungsflächen durch Nutzung der Treppenpodeste, kurze Wege, fließende Raumbezüge und großzügige Raumwirkungen. Ein mittig liegender Kern bildet eine horizontale Gliederung in drei parallelen Schichten, welche eine einfache und flexible Grundstruktur entwickelt, die Grundlage sowohl für das statische als auch für das organisatorische System bildet. Ein offener Treppenraum ermöglicht schöne Durchblicke, mit der Verbindung sämtlicher Niveaus wird er zum Kommunikationsraum. Die Konzeption hebt die Trennung in Einzelgeschosse und damit in Einzelfunktionen auf und generiert ein Haus, das als Raumkontinuum wahrgenommen wird, ein Haus, in welchem die Kinder mitwachsen und von unten nach oben älter werden. Ein echtes Kinderhaus. Die konsequente Übernahme der Dachlandschaft kommuniziert mit der Sprache des Ortes und unterstützt seine Maßstäblichkeit.
Team Entwurf: Michael Mayer, Theresa Hölz, Andreas Cukrowicz, Anton Nachbaur-Sturm.
In Zusammenarbeit mit Merz Kley Partner GmbH Dornbirn, IBS GmbH Linz, Martin Stocker Modellbau Hohenems.
Auftraggeber: Gemeinde Sibratsgfäll AT
Wettbewerb 2025 1. Preis
Fotografie: Cukrowicz Nachbaur Architekten