Musikhaus Röthis
Der Neubau des Musikhauses übernimmt die bauliche Körnung der Umgebung und wird als zweigeschossiger Solitär seitlich versetzt zum Bauernhaus im nordöstlichen Bereich des Grundstückes situiert. Das Gebäude spielt durch seine präzise Setzung den Haupttakt des Bauernhauses frei und definiert gemeinsam mit dem Wirtschaftsteil einen maßstäbliche und offene Hofsituation. Durch das leichte Abrücken von der Straße wird im Süden mit dem umliegenden Gebäude- und Baumbestand eine kleine Platzsituation gebildet. Der Baukörper ist in seiner horizontalen Ausdehnung gezielt gering gehalten und durch seine quadratische Grundform richtungsneutral. Im Obergeschoss befindet sich der große Proberaum des Musikvereins mit zweiseitiger Belichtung. Die aus raumakustischen Gründen resultierende Schrägstellung der Fensterelemente generiert eine unverwechselbare Raumcharakteristik. Im Erdgeschoss befindet sich neben dem Sitzungsraum des Musikvereines eine Bäckerei mit angeschlossenem Café und vorgelagertem Gastgarten, im Untergeschoss zwei Einzelproberäume mit Orientierung zu einem bepflanzten Innenhof. Der Neubau ist als massive Stützen-Platten-Konstruktion mit vorgehängten Holzelementen ausgeführt und erfüllt Niedrigenergiestandard. Fassadenbekleidungen aus Holzschindeln übernehmen eine ortsübliche Material- und Oberflächensprache. Vertikale Holzlamellen im Bereich Musikprobe interpretieren traditionelle Themen von Fassadenfiltern.
Team: Christian Schmölz [PL], Andreas Cukrowicz, Anton Nachbaur-Sturm
Auftraggeber: Gemeinde Röthis
Fotos: Hanspeter Schiess für cukrowicz nachbaur architekten
Wettbewerb 2007 1.Preis, Realisierung 2010