Urnenfriedhof Andelsbuch
Die historische Friedhofsanlage mit quadratischer Grundform und umlaufenden Arkaden wurde 1992/93 Richtung Norden in halbkreisförmiger Grundform erweitert. Neben der axialsymmetrischen Disposition wurden die mauerbegleitenden Arkaden als charakteristische typologische Themen übernommen. In der Symmetrieachse integriert sich eine Aufbahrungskapelle ins Arkadenthema. Unsere Konzeption geht aus vom Grundsatz »alles ist schon da« und von der Konzentration aufs Wesentliche. Sie basiert auf der einfachen Grundidee, ausschließlich auf den bestehenden Elementen aufzubauen, die Anlage logisch und selbstverständlich weiterzudenken, und unter Verwendung von wertigem Material konsequent fertigzubauen. Die radiale Struktur des bestehenden Gräberfeldes wird ergänzt und vervollständigt. Die halbkreisförmige Arkadenwand wird durch Grabplatten der neuen Urnengräber belegt. In lockerer Anordnung verdichten sich sukzessive Einzel- und Familiengräber zu einer friesartigen Gesamtstruktur. Das bereits vorhandene Thema der Berankung durch Kletterpflanzen im Bereich der Stützenreihe wird übernommen und an der Nordseite der historischen Friedhofsmauer ergänzt. Die Schönheit und der Duft der Kletterrosen spenden Trost und geben Hoffnung. Eine Sitzbankreihe ermöglicht kontemplativen Aufenthalt im Schatten. Das Konzept verbindet auf zurückhaltende und selbstverständliche Art Bestands- und Erweiterungsthemen. Das Aufbauen auf Bestehendem, die Besinnung aufs Wesentliche, das Verwenden von Wenigem, jedoch Wertigem spiegeln die Tugenden von Bescheidenheit, Respekt und Nachhaltigkeit.
Team Entwurf: Andreas Cukrowicz, Anton Nachbaur-Sturm, Tobias Schnell (PL), Johanna Brunner-Skofic, Lauren Dolphin
Auftraggeber: Gemeinde Andelsbuch
Wettbewerb 2023 1. Preis